urologie_appenzellerland_landschaft_3

Blasenkrebs (Harnblasenkarzinom)

Der Blasenkrebs (Harnblasenkarzinom) ist ein bösartiger Tumor, der in der Harnblase entsteht. Je nach Tumorwachstum unterscheidet man papilläre („knospenartige“), oberflächliche und infiltrierende (ins Gewebe eindringende) Blasenkarzinome. Letztere sind bereits in die Muskulatur der Harnblase eingewachsen und können sich leicht in Nachbarorgane ausbreiten.

Ursachen
Die Entstehung von Blasenkrebs wird von zahlreichen Faktoren begünstigt: Berufsrisiken: Chemikalien, die in der Gummi- oder Anilinindustrie verwendet werden, Chronische Harnblasenentzündungen stellen einen wesentlichen Risikofaktor dar. Rauchen: Raucher haben ein bis zu sechsfach erhöhtes Risiko an Blasenkrebs zu erkranken.

Symptome
Frühsymptom und gleichzeitig Hauptsymptom ist Blut im Urin (Hämaturie). Weitere Symptome können häufiges Wasserlösen (Pollakisurie) oder schmerzhaftes Wasserlösen (Dysurie) sein. In fortgeschrittenen Stadien können Metastasen (Ableger) zu Beschwerden führen. Ferner können Gewichtsverlust, Inappetenz, verminderte Leistungsfähigkeit, nächtliches Schwitzen und Fieber auftreten.

Diagnose
Die Diagnose wird durch Urinanalyse, Ultraschall (Sonographie) und Gewebeanalyse gestellt. Eine Blasenspiegelung mit Gewebeprobenentnahmen ist notwendig zur Gewinnung der Proben. Gleichzeitig kann die Blase beurteilt werden. Eine Computertomographie (CT), meist mit Kontrastmittel, welches auch die ableitenden Harnwege darstellt, kann Auskunft über Metastasen oder Befall von Nachbarorganen geben.

Therapie
Die Therapie richtet sich nach der Art des Tumors, des Tumorstadiums, seiner Lokalisation und dem Vorhandensein von Ablegern. Es kommen in der Regel operative Verfahren zum Einsatz: Die Transurethrale Resektion der Blase (TUR-B) ist der Standard-Eingriff bei wenig fortgeschrittenen Blasentumoren. Hierbei werden die auffälligen Befunde von der Blase abgeschält und mikroskopisch untersucht. Eine gleichzeitig einmalige Gabe eines Chemotherapeutikums in die Blase kann zusätzlich erfolgen. Bei fortgeschrittenen Blasentumoren empfielt sich die komplette Entfernung der Blase (radikale Zystektomie). Mit Dünndarmschlingen kann die Ableitung des von den Nieren produzierten Urins entweder an die Bauchwand oder über eine neu mit Darmschlingen geformte Ersatzblase (sog. Neoblase) über die Harnröhre erfolgen. Ist eine Operation nicht möglich oder zumutbar, kann eine kombinierte Chemotherapie und/oder Bestrahlung durchgeführt werden