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Harnröhrenenge (Harnröhrenstriktur)

Verengung der Harnröhre durch fibrotisch (verwachsenes) Gewebe. Die Verengung kann unterschiedliche Abschnitte der Harnröhre betreffen und auch die Länge kann variieren.

Symptome
Abgeschwächter Harnstrahl, nächtliches Wasserlösen, gehäuftes Wasserlösen (kleine Urinmengen) und Nachträufeln nach dem Wasserlösen. Die Symptome sind abhängig von der Ausprägung der Harnröhrenenge. Je kleiner die Harnröhre im Durchmesser an der betroffenen Stelle, umso größer sind die Auswirkungen auf das Wasserlösen. Infekte der Harnwege, der Prostata sowie der Nebenhoden werden begünstigt.

Ursachen
Es gibt verschiedene Ursachen der Harnröhrenenge. Manipulationen an der Harnröhre durch das Einführen von Kathetern, Fremdkörpern oder im Zusammenhang mit medizinischen Untersuchungen bzw. Eingriffen. Bei einem Unfall mit Trauma im Beckenbereich kann die Harnröhre einreissen oder abreissen. Bei der Abheilung entsteht Narbengewebe, welches eine Enge bilden kann. Entzündungen im Bereich der Harnröhre können ebenfalls zu Harnröhrenengen führen. Angeborene Harnröhrenengen sind eher selten.

Diagnose
Zur Diagnosestellung gehören eine Harnstrahlmessung und eine radiologische Darstellung der Enge. Die Harnstrahlmessung (Uroflowmetrie) ist eine Untersuchung, die auf einem speziellen WC das gelöste Volumen in Abhängigkeit der Zeit darstellen kann. Retrograde Urethrographie oder Miktionscysturethrographie: bei dieser Untersuchung wird die Harnröhre von außen mit Kontrastmittel gefüllt und im Anschluss ein Röntgenbild angefertigt. Im Bereich der Harnröhrenenge ist weniger Kontrastmittel als in der restlichen Harnröhre.

Therapie
Es stehen verschiedene Möglichkeiten zur Behebung der Harnröhrenenge zur Verfügung:

Harnröhrenschlitzung (Urethrotomia interna):
Hierbei wird die Enge der Harnröhre an einer Stelle unter endoskopischer Sicht aufgeschlitzt, so dass sich die Enge aufweitet. Dies ist besonders bei kurzstreckigen Engen sinnvoll. Zusätzlich ist es ein kaum belastender Eingriff. Dem stehen häufige Rezidivquoten gegenüber.

Harnröhrenbougierung:
Mit speziellen Kathetern wird die Harnröhrenenge schrittweise aufgeweitet. Die Bougierung führt in der Regel nicht zu einer dauerhaften Beseitigung der Enge und muss entsprechend in mehrwöchigen Abständen wiederholt werden.

Offene Harnröhrenplastik:
Bei längerstreckigen Engen oder wiederholt auftretenden Engen kann eine offene Operation sinnvoll sein. Die Harnröhre wird an der Engstelle aufgeschnitten und mit einem Stück Haut oder Mundschleimhaut des Patienten vernäht. Diese Operation kann in einer oder in zwei Sitzungen durchgeführt werden.