Eine Infertilität besteht beim Ausbleiben einer Schwangerschaft nach 12 Monaten ungeschütztem Geschlechtsverkehr, in einem Drittel der unfruchtbaren Paare finden sich die Ursache bei der Frau, in einem Drittel beim Mann und bei den übrigen bei beiden oder es lässt sich keine Ursache finden.
Ursachen
Es gibt viele mögliche Ursachen für eine Infertilität: falsche sexuelle Praktiken: Zeitpunkt oder Frequenz des Geschlechtsverkehrs. vorzeitige Ejakulation, retrograde Ejakulation (Ejakulat fliesst in die Harnblase), fehlende Ejakulation (z.B. bei Querschnittslähmung), genetische Fehlbildungen im Bereich der Hoden, Nebenhoden oder Samenleiter, Verschluss der Samenwege (Samenleiter/Nebenhoden z.B. nach Entzündungen), Krampfadern des Hodens, Hormonstörungen, Spermienfunktionsstörungen, Antikörperbildung gegen Spermien (z.B. nach Hodentrauma) vorangegangene Chemotherapie oder Radiatio (Bestrahlung.)
Diagnose
Neben Befragung und körperlicher Untersuchung kommt der Ultraschalluntersuchung der Hoden eine wichtige Bedeutung zu. Entscheidend zur Beurteilung der männlichen Fruchtbarkeit ist die Ejakulatuntersuchung (Spermiogramm), bei dem das Ejakulat bezüglich der Spermienanzahl, -beweglichkeit und –formen untersucht wird. In einer Blutuntersuchung werden die Hormone bestimmt. In einzelnen Fällen ist eine Untersuchung der Chromosomen (Karyotypisierung) mit der Frage nach genetischen Veränderungen sinnvoll. Eine Gewebeentnahme aus den Hoden kann bei nicht eindeutigen Befunden Klärung bringen.
Therapie
Je nach Ursache der Infertilität erfolgt die Behandlung. Eine generelle Beratung für geeigneten Zeitpunkt und Frequenz des Sexualverkehrs sollte bei ersten Gesprächen schon erfolgen. Bei ungünstigem Ejakulatbefund und Vorliegen von Krampfadern am Hoden sollte eine operative Entfernung der Krampfadern erfolgen. Bei Hormonstörungen können gegebenenfalls Hormone substituiert werden. Falls keine Therapieoptionen für die Behebung der männlichen Infertilität besteht und sich im Ejakulat keine Spermien nachweisen lassen, ist eine operative Spermiengewinnung aus dem Hoden mit anschliessender künstlicher Befruchtung die einzige Möglichkeit.